hrtv, 29.07.02, 10:34 Schon ab Herbst via TV ins Internet? Vielleicht klappt es schon in diesem Jahr - das interaktive Fernsehen könnte schon Realität sein; es fehlen lediglich die Angebote der Sender. Die Geräte sollen ohne Aufwand umgerüstet werden können. Ohne große Umbaumaßnahmen sollen herkömmliche Empfangsgeräte zu Surfterminals erweitert werden können. Noch in diesem Jahr soll das Surfen über den Fernsehschirm Realität werden, sofern auch entsprechende Angebote der Sender kommen. Das berichtet das Handelsblatt. Benötigt wird dafür eine Software der Bertelsmann-Tochter Nionex, die allerdings zunächst nur speziell aufbereitete Websites darstellen kann. E-Mails soll man aber empfangen und verschicken können. Vorwiegend gehe es aber um den Abruf von Infoseiten während digitaler Fernsehsendungen. Die im neuen Browser "Pontegra" verwendete Programmiersprache orientiert sich an der Websprache HTML, in der Internetseiten für den PC geschrieben werden. Dabei berücksichtigt sie die Besonderheiten des Fernsehbildschirms als Ausgabegerät und der Fernbedienung als gängigstes Eingabegerät des künftigen Nutzers. Das erste Empfangsgerät mit dem neuen Browser soll vielleicht schon im Herbst auf den Markt kommen. Premiere setzt aber mit der D-Box weiterhin auf eine eigene Technologie. www.call-magazin.de 26.07.2002, 17:12 Uhr
hrtv, 29.07.02, 10:31 Microsoft vereint PC mit Fernseher und Videorekorder Der Softwarehersteller Microsoft will sich nun auch in den Wohnzimmern ausbreiten: Die neuen Computer mit der Software "Microsoft Media Center Edition" sollen Fernseher, digitalen Videorekorder, Musikanlage und einen vollwertigen Personalcomputer in einem Gerät vereinen. In Zusammenarbeit mit Hardwareherstellern wie Hewlett-Packard und Panasonic soll der neue Computer einen normalen Fernsehempfang über Antenne, Satellit oder Kabel ermöglichen. Der digitale Videorekorder zeichnet Wunschsendungen auf und schneidet die Werbung heraus. Auch alte Videos auf der Festplatte sollen einfach zu verwalten sein. Die Musikfunktion erlaubt das Abspielen unterschiedlicher Musikformate. Daneben wird der Computer auch DVDs abspielen können. Gesteuert wird das Microsoft Media Center mit einer eigens konzipierten Infrarot-Fernbedienung. Zielgruppe für das neue Gerät sind Jugendliche, die kein Geld für mehrere Geräte haben. Der Preis soll weniger als 2000 Dollar betragen. Microsoft will mit dem neuen Computer den Vorsprung des Konkurrenten Apple aufholen, der sich bereits im Bereich der digitalen Medien etabliert hat. ht. FRANKFURT, 21. Juli. (FAZ, 22.07.02)
hrtv, 29.07.02, 10:06 Pleite im TV-Kabelgeschäft: Die Deutschen wollen bloß fernsehen Couchkartoffel Von Götz Hamann (Zeit 26.07.2002) Ishshshshsh. Die Luft ist raus. Unter dem Kunstnamen Ish wollte der US-Medienriese Callahan in Nordrhein-Westfalen das Fernsehkabel betreiben. Jetzt ist Callahan das Geld ausgegangen. Das Experiment, aus dem Kabel eine Datenautobahn für Internet, Telefon, E-Commerce und digitales Fernsehen zu machen, hinterlässt frustrierte Kunden und mehr als drei Milliarden Euro Schulden. Es war der Traum, die Infrastruktur für die Kommunikation im 21. Jahrhundert zu entwickeln, und in ganz Europa wurden Milliarden in die technische Aufrüstung gesteckt. Ohne Erfolg. Der Pleite in NRW gingen andere in Großbritannien und den Niederlanden voraus. Zu wenig Kunden hatten den Wunsch, über den Fernseher im Internet zu surfen oder einzukaufen. Am Ende gilt: Die Couch bleibt eine Couch bleibt eine Couch, und wir bleiben couch potatoes, die sich am liebsten lümmeln. Damit ist einiges klar. Erstens hatte der US-Amerikaner John Malone Recht. Er wollte weite Teile des Kabels, das der Deutschen Telekom gehört, für seinen Konzern Liberty Media kaufen und plante eine einfachere, das heißt günstigere Aufrüstung als ish in NRW - ohne Telefonie und Breitband-Internet. Auch aus diesem Grund untersagte das Bundeskartellamt Malone die Übernahme. Es wollte mehr Wettbewerb auf ebendiesen Märkten durchsetzen und verkannte dabei die Verbraucher. Zweitens werden die fünf Interessenten, die derzeit mit der Deutschen Telekom wieder über einen Kauf des TV-Kabels in 13 Bundesländern verhandeln, viel weniger zahlen als die ursprünglich erhofften 5,5 Milliarden Euro. Drittens ähnelt die Zukunft des Kabels seiner Vergangenheit: Es wird Fernsehbilder übertragen, vielleicht ditigalisiert, aber eben doch vor allem Fernsehbilder.
|