ARD stellt ihre digitalen Zusatzangebote auf den Prüfstand
Digital ins Leere
Auf den Prüfstand stellt die ARD ihre digitalen Zusatzangebote "Eins Festival", "Eins Muxx" und "Eins Extra", mit denen die Anstalt 1997 in eine neue Fernsehära aufbrechen wollte. Eine Arbeitsgruppe soll bis Ende des Jahres ausloten, wie es mit ARD Digital weitergeht, in das jährlich insgesamt rund 35 Millionen Euro fließen. ARD-Chef Fritz Pleitgen macht keinen Hehl aus seiner Unzufriedenheit mit dem Angebot: "Bislang gab es von den Zuschauern keine besonders ermutigenden Reaktionen." Kein Wunder: Bei "Eins Muxx" handelt es sich um eine zeitversetzte Version des ersten Programms, "Eins Extra" zeigt vor allem dessen Nachrichten, und "Eins Festival" dient als Archiv-Abspielstation für angejahrte Filme. Zudem verfügen nur rund 3,5 Millionen TV-Haushalte über die notwendigen Decoder. Auf den Plan, aus dem besonders erfolglosen "Eins Muxx" einen Musikkanal zu machen, konnten sich die Intendanten vorige Woche nicht einigen. "Das würde hervorragend ins ARD-Image passen", so Pleitgen. Es seien indes "zu viele Finanzierungs- und Rechtefragen offen". Ein Schlussstrich unter die ARD-Bouquet-Pläne kommt für Pleitgen nicht in Frage im Gegenteil: "Wir müssen die Stagnation im Digitalfernsehen überwinden."
Quelle: Spiegel 39