hrtv, 29.07.02, 10:06 Pleite im TV-Kabelgeschäft: Die Deutschen wollen bloß fernsehen Couchkartoffel Von Götz Hamann (Zeit 26.07.2002) Ishshshshsh. Die Luft ist raus. Unter dem Kunstnamen Ish wollte der US-Medienriese Callahan in Nordrhein-Westfalen das Fernsehkabel betreiben. Jetzt ist Callahan das Geld ausgegangen. Das Experiment, aus dem Kabel eine Datenautobahn für Internet, Telefon, E-Commerce und digitales Fernsehen zu machen, hinterlässt frustrierte Kunden und mehr als drei Milliarden Euro Schulden. Es war der Traum, die Infrastruktur für die Kommunikation im 21. Jahrhundert zu entwickeln, und in ganz Europa wurden Milliarden in die technische Aufrüstung gesteckt. Ohne Erfolg. Der Pleite in NRW gingen andere in Großbritannien und den Niederlanden voraus. Zu wenig Kunden hatten den Wunsch, über den Fernseher im Internet zu surfen oder einzukaufen. Am Ende gilt: Die Couch bleibt eine Couch bleibt eine Couch, und wir bleiben couch potatoes, die sich am liebsten lümmeln. Damit ist einiges klar. Erstens hatte der US-Amerikaner John Malone Recht. Er wollte weite Teile des Kabels, das der Deutschen Telekom gehört, für seinen Konzern Liberty Media kaufen und plante eine einfachere, das heißt günstigere Aufrüstung als ish in NRW - ohne Telefonie und Breitband-Internet. Auch aus diesem Grund untersagte das Bundeskartellamt Malone die Übernahme. Es wollte mehr Wettbewerb auf ebendiesen Märkten durchsetzen und verkannte dabei die Verbraucher. Zweitens werden die fünf Interessenten, die derzeit mit der Deutschen Telekom wieder über einen Kauf des TV-Kabels in 13 Bundesländern verhandeln, viel weniger zahlen als die ursprünglich erhofften 5,5 Milliarden Euro. Drittens ähnelt die Zukunft des Kabels seiner Vergangenheit: Es wird Fernsehbilder übertragen, vielleicht ditigalisiert, aber eben doch vor allem Fernsehbilder.
hrtv, 22.07.02, 11:20 ish-Mutter pleite: Callahan NRW beim Amtsgericht. Die Callahan Nordrhein-Westfalen GmbH hat Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Zu Callahan gehört auch ish, Kabelnetzbetreiber in NRW und Baden-Württemberg. Allerdings sei ish, so
eine Unternehmenssprecherin, nicht von der Pleite der Muttergesellschaft betroffen. aus: kress express vom 19.7.2002
hrtv, 19.07.02, 16:42 Schöner flimmern? Zwanzig Jahre nach dem Privatfernsehen kommt das digitale TV – und kaum einer merkt’s
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